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Motorradfahren in Frankreich

Tipps und Tricks für eine gelungene Motorrad-Tour

Diese nachfolgenden Informationen haben wir speziell für Motorradfahrer zusammengestellt, die in Frankreich Urlaub mit ihrem Bike machen möchten und sich (noch) nicht so gut auskennen. Alle Tipps und Hinweise sind das Ergebnis unserer langjährigen Beschäftigung mit Frankreich und haben sich auch seit Jahren auf unseren organisierten Motorrad-Gruppenreisen bewährt. Wir haben uns aber auf das Notwendigste beschränkt, um den Umfang möglichst klein zu halten.
Das motorradspezifische Vokabular beschränkt sich ebenfalls nur auf die wichtigsten Bauteile. Bei der Beschreibung der oft schwierigen Aussprache (siehe auch Tabelle auf der vorletzten Seite) haben wir lediglich versucht, eine Annäherung an die korrekte Sprechweise zu erreichen, die soweit ausreicht, um verstanden zu werden. Einen Sprachkurs können und wollen diese Seiten nicht ersetzen und selbst der begabteste Leser ist auch nach der Lektüre noch überwiegend auf Improvisation und die Benutzung von Händen und Füßen angewiesen.
Sinnvollerweise sollte man sich die Informationen ausdrucken,  zuerst in Ruhe zu Hause durchlesen und gegebenenfalls wichtige Passagen oder Ausdrücke markieren. Wird die so vorbereitete Broschüre dann während der Reise gut zugänglich (z.B. im Tankrucksack) verstaut, um im Falle eines Falles auch griffbereit zu sein, dann kann eigentlich nichts mehr schief gehen.


La France en moto - Biken in Frankreich

Wie keine andere Nation haben die Franzosen seit Jahrhunderten den Ruf gepflegt, Lebenskünstler, Feinschmecker und Ästheten zu sein. Mag der Ruhm und die Ausstrahlung Frankreichs auch ein wenig verblasst sein, der sprichwörtliche Charme des Hexagon ist nach wie vor vorhanden. Er erschließt sich allerdings nur den Besuchern, die sich auf die französische Lebensart einstellen, was eigentlich sehr leicht ist. Kommt man den Franzosen nämlich nur ein Stück entgegen, so wird man feststellen, dass sie sehr zugänglich sind. Meist reicht schon ein freundliches Bonjour (und das bekommen auch Nicht- Sprachbegabte über die Lippen) und das Eis ist gebrochen. Küche und Keller sind zwar zuerst meist gewöhnungsbedürftig, nach kurzer Eingewöhnungszeit aber um so reizvoller.
Wer es ausprobiert, wird schnell feststellen, dass Frankreich fast ideale Voraussetzungen für einen gelungenen Motorrad-Urlaub bietet. Weite Teile des Landes sind nur dünn besiedelt und fast überall locken kurvenreiche und verkehrsarme Straßen zu ausgedehnten Motorrad-Touren. Die Landschaften sind reizvoll und abwechslungsreich. Im Norden ist das Klima gemäßigt und im Süden lockt die Sonne. Ob Kanal-Küste, Atlantik-Brandung oder Mittelmeer, ob Alpenpässe oder Pyrenäen-Schluchten - weder Meer noch Berge lassen Wünsche offen.


Le motard -  der französische Motorradfahrer

Le motard, der französische Motorradfahrer unterscheidet sich doch recht stark von seinem deutschen Pendant. Zum einen gibt es bei weitem nicht so viele Motorradfahrer in Frankreich wie in Deutschland und zum anderen nutzt ein beträchtlicher Teil der französischen Biker sein Motorrad nicht als Freizeitgerät sondern in erster Linie als effizientes Transportmittel. Deshalb ist die Hauptstadt der französischen Motorradfahrer auch eindeutig Paris. Hier ist das Motorrad ideal, um sich durch den  allgegenwärtigen Stau zu schlängeln und einen der raren Parkplätze zu ergattern. Interessant ist das Angebot der Zubehörindustrie für diesen Kundenkreis. Da gibt es nicht nur schier unglaubliche Transportsysteme, sondern sogar gemeingefährliche Beindecken (!) für den Winter und kühle Regentage sowie viele andere Kuriositäten. Der harte Kern der französischen Biker ist jedoch dem Motorradfahren mit Haut und Haar verfallen. Da die Zahl dieser engagierten Biker aber relativ klein ist, wird Solidarität noch groß geschrieben. Es ist daher selbstverständlich, sich gegenseitig zu grüßen (außer natürlich in Paris-City). Nun fahren die Franzosen aber häufig und gerne einen heißen Reifen und benötigen dazu unbedingt beide Hände am Lenker. Gegrüßt wird deshalb beim Überholen oft mit dem Fuß, der zu diesem Zweck kurz ausgestreckt wird.
Optisch erinnern die (harten) französischen Biker eher an die siebziger Jahre und auch der Motorradbestand ist im Durchschnitt wesentlich älter als in Deutschland. Zwar gibt es mittlerweile auch in Frankreich eine Art TÜV, doch die Motorräder scheinen davon noch nicht besonders betroffen zu sein, wenn man neidisch die Um- und Anbauten betrachtet. Sicherheitsdenken wird auch bei der Schutzkleidung klein geschrieben.
Die "orginal französische Sicherheitsbekleidung" besteht vor allem im Süden leider viel zu häufig aus Schlappen, kurzer Hose und einer leichten Weste. Der zünftig bekleidete deutsche Motorradfahrer, dem der Schweiß bei jedem Ampelstop aus der Protektorenkombi rinnt, wird dagegen gerne belächelt und gelegentlich mit Unverständnis betrachtet. Kuttenträger ernten im Land der Individualisten wenig Sympathie und werden oft mit Spott überhäuft.
Die Franzosen gelten als Individualisten und so ist es nicht verwunderlich, dass dem Motorradfahrer in der Regel viel Sympathie entgegen gebracht wird. Besonders auf dem Land wird man feststellen, dass ein Biker so gut wie nie auf Ablehnung stößt. Häufig sprechen die Leute einen Biker auf sein Motorrad an (auch bei ganz gewöhnlichen Maschinen), sind neugierig und aufgeschlossen. Bei den zahlreichen, über das ganze Land verstreuten Motorradtreffen herrscht oftmals Volksfeststimmung und manchmal wird sogar der ganze Ort mit einbezogen. Der Kontakt ist offen und herzerfrischend.
Auch die französischen Hoteliers haben ein Herz für Biker und deren fahrbare Untersätze. Aus meiner jahrzehntelangen Erfahrung kann ich eigentlich nur Gutes berichten. Vor allem beim Unterstellen des Motorrads ist Improvisation Trumpf. Da wird dann abends das teure Zweirad kurzerhand auch schon mal in die Küche geschoben oder findet seinen diebstahlssicheren Platz am eingezäunten Pool (!) des Hotels oder im Hangar einer benachbarten Champagner-Kellerei! Die Phantasie, die hierbei entwickelt wird, ist außergewöhnlich aber leider auch notwendig. Denn die Beliebtheit des Motorrades schafft auch gewisse Probleme. Manche Zeitgenossen möchten auch gerne so ein schönes Bike haben und greifen zu drastischen Mitteln bei der Beschaffung. Der Motorrad-Klau geht vor allem nachts in den großen Städten um. Französische Bikes sind daher meist mit schweren Ketten und Schlössern gut gesichert. Doch keine Panik! Wer ein vernünftiges Schloss hat und sein Motorrad nachts in der Hotelgarage abstellt, wird keine Schwierigkeiten haben. Auf dem Land dagegen ist die Welt meist noch in Ordnung - hier könnte man gar den Schüssel stecken lassen, ohne dass etwas passieren würde.


Die FFMC - der französische Motorradfahrer-Verband

Als die französische Regierung 1979 versuchte, nach den Autos auch die Motorräder mit einer Steuer zu belegen, entbrannte der Zorn der französischen Biker in nie dagewesener Heftigkeit und zwang die Volksvertreter zur eiligen Rücknahme der Beschlüsse. Übrig blieb die FFMC (Fédération francaise des motards en colère - der Verband der zornigen Motorradfahrer) der größte und bedeutendste Bikerverein in Frankreich. Aus dem spontanen Zusammenschluß entstand ein bemerkenswerter landesweiter Interessenverband, der schlagkräftig und humorvoll eine Menge bewegt hat. So entstand z. B. eine eigene Versicherung zu Freundschaftspreisen und das Moto Magazine, eine Motorradzeitschrift, die in praxisnahen Tests vor allem die Interessen der Verbraucher berücksichtigt. Der Sitz der FFMC und des Moto Magazine befindet sich neben der
Motorradrennstrecke Circuit Carole im Norden von Paris in der Nähe des Flugplatzes Charles de Gaulle.

Les Flics  - Die Polizei, dein Feind und Gegner

Wer jemals mit Begeisterung die Comics von Joe Bar gelesen hat, weiß, dass das Verhältnis der französischen Motorradfahrer zur Polizei denkbar schlecht ist. Nicht nur die Biker sondern auch alle anderen Verkehrsteilnehmer hegen eine tiefe Abneigung gegen die flics. Besonders die motorradfahrenden Polizisten der Brigade Mobile sind verhasst, denn sie verteilen auf den Straßen die meisten Strafzettel, stehen verdeckt hinter Zäunen und Hecken oder tauchen unerwartet im Rückspiegel auf. Es ist daher eine Selbstverständlichkeit, sich gegenseitig zu warnen, wenn Gefahr im Verzuge ist. Die größte Gefahr droht dabei von den immer zahlreicher werdenden und häufig hervorragend getarnten Radarfallen auf den Nationalstraßen und Autobahnen. Aber auch die einfachen Kontrollen können zum Problem werden. Wird man vor Ort erwischt, so stellt man sich am besten dumm und täuscht vor, die Sprache nicht zu verstehen. Wenn man Glück hat, dann verlieren die Ordnungshüter schnell die Lust und lassen einen laufen. Falls man Pech hat, muss man eine saftige Strafe  (l'amende) bezahlen. Mittlerweile kommt das Knöllchen der automatischen Radarfallen auch per Post nach Hause. Um derartigen Problemen vorzubeugen, warnen die französischen Verkehrsteilnehmer den entgegenkommenden Verkehr rechtzeitig mit der Lichthupe, sobald sie einen Polizisten bemerkt haben. Die LKW-Fahrer sind dabei besonders wichtig, weil sie sich per CB-Funk informieren können. Dieser netten Landessitte sollte man sich unbedingt anpassen und seinerseits die anderen bei Gefahr per Lichthupe warnen. Wer dieses  Frühwarnsystem verstanden hat, kommt relativ problemlos und schnell voran. Schließlich sei noch angemerkt, dass man einen Flic auf zwei Rädern selbstverständlich nicht grüßt....


En route - Unterwegs auf Frankreichs Straßen

Schon nach wenigen Kilometern über französischen Straßen wird man feststellen, dass im Straßenverkehr Gelassenheit angesagt ist. Es ist angenehm, dass die Verkehrsregeln flexibel und eher der Situation angemessen gehandhabt werden. Kommuniziert wird auch gerne mittels Hupen, Aufblenden und Handzeichen. Die rasante Fahrweise der Franzosen nachzuahmen, kann aber sehr leicht mit einem saftigen Bußgeld (l'amende) enden. Vorsicht ist auch geboten, weil häufig Kurven geschnitten werden und die Überholmanöver der Einheimischen oftmals riskant sind. Doch die Franzosen passen andererseits auch besser auf, denken häufiger mit und sind in schwierigen Situationen wesentlich reaktionssicherer als die Deutschen.
Falls nicht anders ausgeschildert, besteht in Ortschaften ein Tempolimit von 50 km/h, auf den Landstraßen 90 km/h (bzw. 110 km/h bei zwei Fahrspuren) und auf der Autobahn 130 km/h. Bei Nässe gilt aber grundsätzlich nur 80 km/h auf Landstraßen und auf Autobahnen dann nur 110 km/h. Auf Landstraßen mit drei Fahrspuren wird die mittlere Spur zusammen mit dem Gegenverkehr zum Überholen benutzt. Pfeile auf der Fahrbahn weisen rechtzeitig auf ein Überholverbot (durchgezogene Linie etc.) hin.
Eine Besonderheit sind die zahlreichen Kreisverkehre, die im Prinzip zwar ausgesprochen praktisch sind, aber mit eine gewisse Vorsicht erfordern, denn die Franzosen biegen gelegentlich ohne Vorwarnung aus der zweiten Spur scharf nach rechts ab. Grundsätzlich gilt im Kreisverkehr rechts vor links, jedoch wird diese Vorfahrtsregelung zunehmend geändert. Dies ist dann an der Einfahrt in den Kreisel ausdrücklich ausgeschildert mit: Cedez le passage! (Vorfahrt achten!) und oft sogar zusätzlich mit: Vous n'avez pas la priorité! (Keine Vorfahrt!). Schließlich findet sich immer wieder das Wort Rappel. Es steht immer dann, wenn ein Schild zum wiederholten Mal auf eine Gefahr etc. aufmerksam macht und bedeutet so viel wie Achtung!
Ein besonderes Problem ist der Alkohol-Konsum. Leider trinken die Franzosen gerne ein oder mehrere Gläschen zum Essen und das spiegelt sich dann in ihrer Fahrweise wieder. Besonders nach der Mittagszeit ist Vorsicht geboten, denn von 12 Uhr bis 14 Uhr stehen (fast) alle Räder still. Der gemeine Franzose (auch die Polizei) befindet sich nämlich beim Essen. Wer es eilig hat, kann diese Zeit aber prima nutzen, um schnell voranzukommen.


Les routes - das Straßensystem

In den letzten Jahren hat der französische Staat sehr viel Geld in die Infrastruktur des Landes investiert. Das französische Straßennetz ist mittlerweile hervorragend ausgebaut und die Fernverbindungen sind ausgezeichnet. Dabei hat sich vor allem das französische Autobahnnetz relativ spät entwickelt und ist deshalb heute sehr modern. Die meisten Autobahnen (6500 km) sind noch nicht einmal 20 Jahre alt und gehören privaten Gesellschaften, die für die Benutzung selbstverständlich eine Gebühr fordern, die sogenannte péage. Die Preise variieren je nach Region und Baukosten. Bei der Einfahrt in eine gebührenpflichtige Sektion zieht man aus einem Automaten eine kleine Karte. Anhand dieser Karte wird bei der Ausfahrt der Preis berechnet. Man kann in bar oder mit Kreditkarte bezahlen.
Zwei Probleme tauchen dabei gelegentlich auf. Fährt man mit seiner Maschine an den Automaten, kommt scheinbar keine Karte heraus. Blickt man nun nach oben, so sieht man, dass die Karte an dem für Lastwagen vorgesehenen Kartenausgeber
herausgekommen ist. Der Automat hat das Motorrad für einen Lastwagen gehalten. Nun ist es gar nicht so einfach, an die Karte zu kommen, denn man muss das Motorrad festhalten und sich gleichzeitig mächtig recken. Besonders in der Regenkombi eine heikle Angelegenheit. Am Ende einer Sektion sieht man verschiedene Schlangen vor den Kassenhäuschen stehen. Vorsicht, einige der Kassen sind voll automatisch und nehmen nur Kreditkarten an. Am besten stellt man sich in eine Schlange mit Lastwagen, denn erfahrungsgemäß geht es hier am schnellsten voran. Beim Bezahlen geht das Drama erst richtig los, wenn die automatisierten Zahlstellen das Motorrad nicht richtig erkennen und schon mal den LKW-Tarif berechnen. Dann hilft nur das Info-Knöpfchen und eine Diskussion mit der zentrale. Wohl dem der dann der Sprache mächtig ist! In der Regel sind die Autobahn-Passagen, die große Städte durchqueren kostenlos und das sollte man unbedingt nutzen, um Zeit zu sparen.
Doch auch das restliche Straßennetz ist gut ausgebaut. Die Nationalstraßen (sie werden mit dem Buchstaben N  + Nr. gekennzeichnet) sind leider häufig überlastet. Für den Motorradfahrer viel reizvoller sind aber ohnehin die Nebenstraßen (routes départementales mit D + Nummer gekennzeichnet). Mehr als 350.000 Kilometer Nebenstraßen warten darauf, entdeckt zu werden. Diese Zahl verdeutlicht auf anschauliche Weise, dass Frankreich ein Flächenstaat ist. Allerdings sollte man über gutes Kartenmaterial verfügen, denn die Beschilderung ist oft abenteuerlich. Erstaunt wird man aber feststellen, dass auch diese Straßen in einem exzellentem Zustand sind. Lediglich in den Bergen ist die Qualität gelegentlich durch die harte Witterung beeinträchtigt.


Les papiers - Ordnung muß sein

Die wichtigsten Papiere (nicht nur) für den Frankreich-Urlaub sind naturgemäß der Ausweis und die Fahrzeugpapiere. Zusätzlich sollte man unbedingt die grüne Versicherungskarte mitführen. Ein internationaler Führerschein ist dagegen völlig überflüssig. Ausgesprochen nützlich ist aber ein internationaler Unfallbericht, der im Falle eines Unfalls ernorm wichtig und hilfreich sein kann. Man erhält ihn wie auch die grüne Versicherungskarte bei  seiner Versicherung.
Ferner sollte man unbedingt eine Auslandsreisekrankenversicherung (ca. 20,- Euro pro Jahr!) abschließen, da die gesetzlichen Krankenkassen nicht mehr alle Leistungen übernehmen. Wer will, kann sich schließlich auch noch einen Schutzbrief für sein Motorrad besorgen, um gegen größere Pannen etc. mit Rücktransport gefeit zu sein.

Vokabeln

le passeport (lö paßpor) = der Reisepaß
la carte d'identité (la kart didontitee) = Personalausweis
le  permis de conduire(lö permi dö konnduir) = der Führerschein
la carte grise (la kart gries) = der Fahrzeugschein
la carte verte (la kart wert) = grüne Versicherungskarte


Tanken

Das Netz von Tankstellen (= station d'essence) ist in Frankreich gut ausgebaut. Dennoch ist in abgelegenen Gebieten eine gewisse Vorsicht geboten, wenn man nur einen kleinen Tank hat. Wer eine gängige Kreditkarte mit Geheimnummer hat, findet allerdings fast überall (und vor allem zu jeder Zeit) eine Automatiksäule. Die Preise für Benzin sind recht unterschiedlich und auch regional verschieden. Der Sprit ist auf jeden Fall teurer als in Deutschland. Auf der Autobahn sind sie am höchsten, an den Supermarkt-Tankstellen am niedrigsten. Es empfiehlt sich daher nach dem Einkauf auch gleich zu tanken. Bezahlt wird an diesen Tankstellen meist an einem Kassenhaus an der Ausfahrt. Sprachlich gesehen ist ein Libre service = Selbstbedienung am unproblematischsten. Ansonsten hilft folgendes Vokabular:

la station d'essence (la station däßonz) = Tankstelle
Sans plomp (ßon plon) = Bleifrei, es gibt EuroSuper-Bleifrei mit 95 Oktan bzw. Super Plus mit 98 Oktan
Gazoil (gasoal) oder Diesel = Diesel
le plein (lö plän) =  volltanken
l'huile (lü-ill) = Öl
le gonflage (gonflaasch) = Luftdruckmesser
le pneu (pnö) = Reifen


Quelle direction - Wo geht's lang ?

Die Suche nach dem richtigen Weg zum angepeilten Ziel ist in Frankreich nicht immer ganz einfach. Auf den Nationalstraßen ist die Beschilderung eigentlich recht ordentlich. Die Fernziele sind hier meist auf grünen, Autobahnen auf blauen Schildern angegeben. Eine périphérique ist eine Stadtautobahn und bei der Fahrt durch das Zentrum von größeren Orten folgt man dem Schild Toutes directions (= alle Richtungen). Sobald man aber die Nebenstrecken benutzt wird es gelegentlich problematisch. Die Beschilderung berücksichtigt abwechselnd und scheinbar willkürlich mal kleine und dann wieder größere Orte, so dass man ständig auf die Karte schauen muss. Besser ist es sich an den Nummern der Straßen (N, D oder C + Nr.) zu orientieren. Um eine gute Karte kommt man aber auf keinen Fall herum. Die erfreulich preiswerten Straßenkarten von Michelin sind dabei allererste Wahl. Es gibt sie für jede Region. Sinnvollerweise wählt man einen relativ großen Maßstab, dann sind sogar die befahrbaren Waldwege mit verzeichnet. Ich persönlich schreibe mir immer vor der Fahrt eine Art Roadbook mit den wichtigsten Straßen etc., das in der Klarsichthülle des Tankrucksacks wahre Wunder vollbringt. Hat man sich trotzdem verfahren, hilft folgendes Vokabular zumindest bei der Frage nach dem rechten Weg:

pour aller à + Ort (pur allee a) = wie komme ich nach
où est ... (u ä)  =  wo ist ...
c'est la route pour ...( ßä la rut pur) = ist das die Straße nach ...
le plan de la ville (lö plon de la will) =  Stadtplan
le feu (le fö) = die Ampel
le carrefour (le karfur) = die Kreuzung
la sortie (la ßorti) = die Ausfahrt
le chemin (lö schömänn) =  der Weg
le tunnel (le tünell) = der Tunnel
le virage (lö wiraj) =  die Kurve
le col (le koll) = der Paß
la zone pietonne (la ßon piätonn) = die Fußgängerzone
tourner (turnee) = abbiegen
continuer (konntinüee) =  weiterfahren
la direction (la direkzjohn) = die Richtung
tout droit (tu droa) =  geradeaus
à droit (a droat) = rechts
à gauche (a goosch) = links
retour (retur) = zurück


Un accident - Was tun wenn es knallt?

Selbstverständlich denkt niemand bei seiner Urlaubsplanung gerne daran, dass es auch zu einem Unfall kommen könnte. Dennoch ist es sinnvoll, auch auf diese Eventualität vorbereitet zu sein und sei es nur, um anderen helfen zu können.
Im Falle eines Falles erreicht man über den kostenlosen Notruf von jeder Telefonzelle aus die Polizei (17), die Feuerwehr (18) oder den Krankenwagen (15). Es ist aber besser einen Franzosen darum zu bitten, denn die Beschreibung des genauen Unfallortes und eventueller Verletzungen überfordert meist auch Sprachbegabte.
Die Polizei kommt nur, wenn es sich um einen Unfall mit Personenschaden handelt. Wer also unbedingt die Ordnungshüter bei der Unfallaufnahme dabei haben möchte, sollte gegebenenfalls eine Verletzung vortäuschen. In der Regel einigt man sich in Frankreich aber durch das Anfertigen eines normierten Unfallberichts (un constat d'accident) , der am Ende von beiden Parteien unterschrieben wird und als Grundlage für die Schadensregulierung gilt. Daher sollte man sich unbedingt die entsprechende deutsche Version vorher bei seiner Versicherung besorgt haben.

Vokabeln

appeler la police (appelee la poliß) = die Polizei rufen
appeler une ambulance  (ambülanß) = Krankenwagen
un accident (an akzidon) = ein Unfall
un blessé (an bläßee) = ein Verletzter
la chute (schütt) = Sturz
le constat d'accident (le konsta dakzidon) = der Unfallbericht
dresser un constat (dräßee an konsta) = Unfallbericht anfertigen
signer (ßinjee) = unterschreiben
un temoin (an teemoan) = Zeuge


 En panne - wenn das Bike streikt

Moderne Motorräder sind glücklicherweise recht zuverlässig. Trotzdem ist natürlich niemand vor einer Panne oder einem Defekt sicher. Gerade im Ausland ist so etwas allerdings eine heikle Angelegenheit, denn das Sprachproblem ist selbst für Profis bei schwierigen technischen Vokabeln kaum zu lösen.
Falls man auf der Autobahn eine Panne hat, ist es nicht  ganz so schlimm. Wie überall in Europa stehen auch auf den französischen Autobahnen Notrufsäulen zur Verfügung. Allerdings ist es nicht gerade einfach, sprachlich mit dem Problem fertig zu werden. Der genaue Ort, an dem man sich befindet, ist glücklicherweise durch die Notrufsäule vorgegeben. Der Touring Club de France (der französische Automobilclub) leistet meist schnelle und kompetente Hilfe und im schlimmsten Fall kann der Straßenwachtfahrer über Funk, eine Werkstatt ausfindig machen. Wesentlich schwieriger wird es auf der Landstraße. Hier kann man zwar notfalls über die kostenlose Direktverbindung zur Polizei und Feuerwehr Hilfe holen, spätestens bei der Beschreibung des Schadens in der Werkstatt ist man dann aber oft überfordert. Viele Werkstätten sind den Anblick von mehr oder weniger verzweifelten Motorradfahrern mittlerweile allerdings gewohnt. Glücklicherweise sind die Franzosen Meister bei der Improvisation und können in der Regel das Problem umgehend lösen. Die nachfolgenden Vokabeln und sind dabei hoffentlich hilfreich:

je suis tombé en panne (jö ßwi tombee on pann) = ich habe eine Panne
je suis sur la route ...(jö ßwi ßür la rut ...) =  ich befinde mich auf der Straße (Nummer + Richtung angeben)
le dépanneur (lö deepanör) = der Pannenhilfsdienst
la borne d'appel d'urgence (la born dapell dürjonß) = die Notrufsäule
le garage (lö garaje) = die Werkstatt
le carnet d'assurance-assistance (lö karnä daßüronß-aßißtonß) =  der Auslandsschutzbrief
remorquer (römohrkee) = abschleppen
réparer (reparee) = reparieren
le bidon d'essence (lö bidon däßonß) = Reservekanister
le pneu crévé (lö pnö krewee) = die Reifenpanne
le concessionnaire (lö konnzässjonär) = Vertragshändler
le devis (lö deewi) = der Kostenvoranschlag
la facture (la faktür) = die Rechnung
démonter (deemonntee) = abbbauen
remplacer (romplaßee) = ersetzen


La  Moto en détail - wichtige Teile am  Motorrad

Manchmal ist die Bezeichnung technischer Bauteile schon in der deutschen Sprache nicht jedem Motorradfahrer geläufig. In der Fremdsprache ist dies noch erheblich schwieriger. Dazu die folgenden Hilfen:

Rund um den Motor

le moteur (motör) = der Motor
le cylindre (ßilandre) =  der Zylinder
la culasse (külass) = der Zylinderkopf
le piston (pißtonn) = der Kolben
la soupape (ßupapp) = dasVentil
la chaîne de distribution (schänn dö dißtribüzion) = die Steuerkette
la boîte de vitesse (boatt dö witess) = das Getriebe
le radiateur (radiatör) = der Wasserkühler
la pompe à eau (pomp a o) = die Wasserpumpe
l'embrayage (ombräjaje) = die Kupplung
la garniture de friction (garnitür dö frikzion) = Kupplungsbelag
le radiateur de l'huile (radiatör dö lü-ill) = Ölkühler
le filtre à huile (filtre a ü-ill) = Ölfilter
la pompe à huile (pomp a ü-ill) = Ölpumpe
la pression d'huile (pression dü-ill) = links
le carburateur (karbüratör) = Vergaser
le robinet d'essence (roobinä däßonß) = Benzinhahn
le filtre à air (filtre a är) = Luftfilter
le pot d'echappement (po däschappmon) = Auspuff
le collecteur (kollektör) = Krümmer

Rings ums Rad

la roue (la ruh) = Rad
le pneu (pnö) = Reifen
la chambre à air (schambre a är) = Schlauch
la pression d'air (prässjonn där) = Luftdruck
gonfler un pneu (gonnflee an pnö) = Rad aufpumpen
le pneu crévé (pnö krewee) = die Reifenpanne
la bombe anti-creaison (bomb antikräwäsion) = Reifenspray
le rayon (räjonn) = Speiche
la transmission (transmissjoon) = (Sekundär)Antrieb
la chaîne (la schänn) = Kette
le pignon (pinjonn) = Ritzel
la roue dentée (ruh donntee) = Kettenrad
le tendeur de chaine (tondör dö schänn) = Kettenspanner
le cardan (kardoon) = Kardan
l'amortisseur (amohrtißör) = Stoßdämpfer
la suspension (ßußponzion) = Federung
la fourche (fuhrsch) = Gabel
le frein (frän) = Bremse
les plaquettes (plakett) = Bremsbeläge
le circuit de frein (ßirküi dö frän) = Bremsleitung

Öl und Schmierstoffe etc.

la vidange (widonje) = Ölwechsel
l'huile de moteur (lü-ill dö motör) = Motoröl
multigrade (mültigrad) = Mehrbereichsöl
synthetique (ßanteetik) = synthetisch
la graisse (gräss) = Fett
la graisse pour la chaîne (gräss pur la schänn) = Ketten-Fett
le liquide de frein (likid dö frän) = Bremsflüssigkeit
la la pâte d'étanchéité (paat detonschiätee) = Dichtmasse

Elektrik

le démarreur (dehmarröhr) = Anlasser
la batterie (battri ) = Batterie
l'alternateur (alternatör) = Lichtmaschine
l'allumage (lallümaje ) = Zündung
la bougie (buji) = die Kerze
la bobine (bobinn) = Zündspule
la cosse (koss) = Kerzenstecker
le contacteur (konntaktör) = Schalter
le fusible (füsible) = Sicherung
l'ampoule (ampull) = Glühbirne
le clignotant (klinjoton) = Blinker
le cable (kable) = Kabel

Werkzeug und Ersatzteile

les outils (uti)  = Werkzeug
le tournevis (turnewis) = Schraubendreher
la clé (klee) = Schlüssel
la pince (pänz) = Zange

Ausrüstung

le casque (kaske) = Helm
le gant (gon) = Handschuh
le pantalon de cuir (pontalon dö küir) = Lederhose
le blouson de cuir (le bluson dö küir) = Lederjacke
la combinaison de cuir (kombinäson) = Lederkombi
la combinaison de pluie (kombinäson de plüi) = Regenkombi
la ceinture cache-reins (ßäntür kasch rehn) = Nierengurt
l'écharpe (leescharp) = Schal
la botte (bott) = Stiefel
la cagoule (kagul) = Sturmhaube
la visière (wisijär) = Visier
le gant (gon) = Handschuh

Sonstiges Vokabular

les lunettes (lünett) = Brille
la sacoche de réservoir (ßakosch dö reserwoar) = Tankrucksack
les bagages (bagaje) = Gepäck
le coffre latérale (koffre laterall) = Seitenkoffer
le sac polochon (lö ßak polochonn) = Gepäckrolle
le sangle élastique (ßongle elastik) = Spannriemen
le bidon (bidonn) = Kanister
la corde (kord) = Seil


Aussprachehilfen

Die wichtigsten Regeln für eine halbwegs korrekte Aussprache sind nachfolgend kurz zusammengefaßt. Wichtig ist vor allem die Betonung. Sie liegt in der Regel auf der letzten Silbe.

a/à/â               wie a in was
ai/ay/ey          wie ä
ail                  wie aij
b                   stimmhaft wie in Berlin
c                   wie k
c vor e/i/y     als scharfes ß
ç                  wie scharfes ß
ch                wie sch
d                 stimmhaft wie in Du
e                  wie ö
é/er/ez          wie e in Methode
è/ê               wie in Herr
au                wie o in Stroh
g                 stimmhaft
g vor e/i/y    betontes je wie in Blamage
h                 wird meist nicht gesprochen
j                  wie in Joe
oi                wie oa
ou               wie u
v                 wie w
y                 wie i
z                 wie in Sonntag


Bonne route et bon voyage !

Reiseorganisation R. Petersen - Hermann-Grothe-Str. 104 - 47279 Duisburg

Tel: 0203-7568191 - Fax: 0203-7568192

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